22 ImDialog 2023 Thema Personal e r p unktth e m a Sch w Perso n a l WENN DAS PERSONAL FEHLT Betrieb von Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten wird zur Herausforderung Fachkräftemangel ist in allen Branchen allgegenwärtig. Das macht sich im ECOWEST VERBUND insbesondere auf den Recycling- höfen und Entsorgungspunkten bemerkbar. Betriebsleiter Alexander Reklin hat tag- täglich alle Hände voll damit zu tun, den Betrieb der insgesamt 20 Standorte in den Kreisen Warendorf und Gütersloh aufrecht- zuerhalten. 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – da- von 30 Vollzeit-Kräfte und 30 geringfügig Beschäftigte - sind für ihn im Einsatz. Insbe- sondere krankheitsbedingt kommt es häufig zu Ausfällen, die nur schwer auszugleichen sind. „Wir erstellen den Personalplan zwei Wochen im Voraus. Aber der ändert sich fast täglich, manchmal sogar mehrmals am Tag“, erklärt er. Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die einem festen Standort zugeordnet sind, gibt es auch Springer, die ihren Einsatzort unter der Woche mehrfach wechseln. Kommt es zu Ausfällen, ist Ersatz nicht immer sofort gefunden und das Ko- ordinieren beginnt. „Im Prinzip bräuchten wir einen Pool an Springern, die auf Abruf einsatzbereit sind“, betont Reklin. Regelmäßig sind Stellen vakant und bleiben es auch für längere Zeit. Ein Grundproblem sieht Reklin im fehlenden Nachwuchs. „Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, und für diese Leute Nachfolger zu finden, ist schwierig.“ Der älteste Mitarbeiter sei stolze 77 Jahre alt. „Wir haben keine Altersgrenze. Die Leute müssen sich fit fühlen. Aber na- türlich kommt es in dem Alter auch häufiger zu krankheitsbedingten Ausfällen“, erklärt er. 46 Prozent der Beschäftigten sind jünger als 50 Jahre, 50 bis 60 Jahre alt sind 24 Pro- zent. 30 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Recyclinghöfen und Entsorgungspunkten sind schon älter als 60 Jahre. Das Team wünscht sich daher jun- gen Zuwachs. Personalausfälle seien insbesondere an Samstagen ein Problem, erklärt Reklin. „Wir haben dann teils 150 Anlieferungen in drei Stunden, das heißt es kommen im Minutentakt Kunden.“ Ein solches Pensum sei mit wenig Personal kaum zu stemmen, betont der Betriebsleiter, der dann oft kurzerhand selbst aushilft. Im äußersten Notfall müsse er dann kurzfristig betrof- fene Standorte schließen. Das käme maxi- mal zehn Mal im Jahr vor. „Wir versuchen immer, alle Lücken zu füllen, um nicht schließen zu müssen“, sagt Reklin. Zum Glück seien die meisten Kundinnen und Kunden in solchen Ausnahmefällen immer sehr verständnisvoll.